Erlebnisbericht von Hans-Jürgen Mai geboren im Januar 1935 in Wüstewaltersdorf
Hans-Jürgen Mai
1. Abschnitt
Eines Abends als ich mit meinem Bruder Klaus allein zu Hause war,denn unsere Eltern sind ausgegangen, kam einer von uns in den Schubladen zu
stöbern. Ich war wohl 8 und mein Bruder 6 Jahre alt. Ich konnte auf jeden Fall schon gut lesen. Bei dem Stöbern in der Schublade fiel uns das Familienstammbuch in die Hände. Da haben wir beide gelesen. Zu unserem Erstaunen lasen wir,dasss wir katholisch getauft worden sind, aber in den evang.Religionsunterrischt gegangen sind.Damals haben wir uns gewundert, aber später haben wir vermutet dass,dieses wohl politische Hintergründe
gehabt haben muss. Auf jedenfall haben ich dann als ich wieder zum evang.Religionsunterricht mussten, habe ich mich gewehrt und habe drauf bestanden,dass ich kath.getauft worden bin und deshalb auch zum kath.Religionsunterricht wollte.Das wurde auch nach langem Streiten zu gelassen.
Als ich dann bei den kath. Religionsunterricht erschien,hat mich Pfarrer Hanelt in die Arme genommen und gesagt, das verlorene Schaf ist wieder Heim gekehrt. Das muss wohl so Ende 1944 gewesen sein.
Zu meinem 10 ten Geburtstag (Januar 1945)wurde ich dann feierlich mit allen gleichaltrigen bei den Pimpfen aufgenommen. (Damals wusste ich noch nicht, dass das Pflicht war.)Ich kann mich noch genau daran erinnern-als wir auf dem Sportplatz in Reih und Glied tanden ei Doppeldecker über uns seine Kreise zog. Ich glaube ,wir waren richtig stolz.Wenn ich mich richtig erinnere habe 1 oder 2 Mal Dienst gemacht, auf jeden Fall weis ich noch wie Heut,sollten wir an einem Sonntag Dienst machen. Da bin ich nicht hingegangen,denn Sonntags ging ich zur Messe,denn ich war inzwischen auch Ministrant (Messdiener),und das war mir wichtiger als der Dienst.Kameraden hatten mir dann am Montag darauf gesagt: warte---wenn Du das nächste Mal zum Dienst kommst wirst du schwer bestraft--worauf ich vor dem nächsten Mal eine höllische Angst hatte. Aber dazu kam es nicht mehr, denn dieser lag nach dem 8.Mai 45. Da fällt mir ein,dass kurz vorher wir in der Schule aufstehen mussten und unsere Lehrerin,Frl. Flohr, uns unter Tränen mitteilte : der Führer ist tot, wir darauf hin stramm stehen mussten und das Deutschlandlied mit allen Strofen singen mussten und das mit erhobener Hand (der deutsche Gruss).Bei dem Lied : Die Fahne Hoch..... durften wir die Arme senken,aber Frl.Flohr sang weiter mit erhobener Hand-
Am 7ten Mai zogen den ganzen Tag die deutschen Truppen durch unser Dorf. Aus lauter Neugier ging zum Dorfeingang (von der Hohen Eule herkommend) um die Soldaten zu sehen. Als ein Reiter vorbei kam fragte ich, darf ich reiten?? da ist er abgestiegen und hat mich in den Sattel gehoben und mich bis zum Ortsausgang sitzen lassen.Dort hat er mich abgesetzt und gesagt--jetzt gehst aber nach Hause, ich habe zwar Ja-ja-gesagt,bin aber wieder zum Ortseingang gelaufen und das Spiel ging wieder von vorne los. So bis zum späten Nachmittag als mich einer fragte, wo wohnst du denn? In der Heinrichauerstr.4 habe ich ihm gesagt.Als wir dann an unserer Strasse vorbei kamen,hat er mich abgesetzt und mit ganz ernsten Worten gesagt :" Jetzt gehe zu deiner Mutter, denn nach uns kommen die Russen.
So---das wäre der erste Teil der nächste Teil ist dann vom Einmarsch der Russen bis zur Übersiedlung von Wüstewltersdorf nach Langenbielau.
mitte 1946.
Wohnhaus, Heinrichauer Str. 4
2.Abschnitt
Nachdem ich mich nun entschlossen hatte dem Rat zu folgen, ging ich nach Hause. Dort
Angekommen war ein hektischer Betrieb im Gang. Meine Mutter war dabei Wertsachen u verstecken und Koffer zu packen. Als ich sie fragte, ob wir verreisen, sagte sie nur, man weiß nicht ob wir weg müssen. Auch die Mitbewohner des Hauses waren in Aufruhr. Alle waren dabei Koffer zu packen. Bis jemand vorbei kam und sagte, dass es keinen Sinn mache wegzugehen, da die Russen alles besetzen würden. Man solle nur in den Keller gehen und warten bis alles vorbei ist. Nun wurde der Keller untersucht, ob er uns auch genügend Schutz bieten kann. Dies haben die Männer aus unserem Hinterhaus festgestellt. Sie meinten, nachdem sie die Wände abgeklopft hatten, der Keller wäre sicher genug. Die Bitte den Keller mit uns zu teilen haben sie abgelehnt, sie meinten als ehemalige kriegsgefangene Franzosen bräuchten sie sich nicht vor den Russen zu verstecken. Diese ehemaligen Kriegsgefangenen waren eigentlich Angehörige der STO(service obligatoire de travaille), also der“ Pflicht- Arbeitsdient“. Mit diesen hatten wir ein gutes Verhältnis und wir Kinder hatten auch guten persönlichen Kontakt. Oft waren wir bei diesem im Haus und haben mit ihnen gespielt. Wahrscheinlich habe ich dort meine ersten französischen Wörter gelernt. Auf jeden Fall aber habe ich das Rhythmus-schlagen mit zwei Suppenlöffeln gelernt. Da es langsam dunkel wurde, wurden Kerzen auf jede zweite Stufe der Kellertreppe gestellt um den Weg auch bei Dunkelheit zu finden. Nachdem wir, d.h. der Schreinermeister Reinsch, Frau Schäfer, Familie Wietek, Familie Fischer und wir, d.h. meine Mutter mein Bruder und ich. Wie spät es da war, weiß ich nicht mehr, aber es war schon Nacht. Der Letzte hatte die Aufgabe alle Kerzen zu löschen. Nun war es Mäuschen still. Alle Kellerinsassen schwiegen. Für meinen Bruder und mich war es richtig abenteuerlich. Wir waren die einzigen Kinder. Zudem war es der Geburtstag meines Bruders Klaus. Plötzlich hörten wir ein Gepolter in der Waschküche-
Dann war Ruhe –dann wieder umgestürzte Waschwannen---wieder Ruhe----bis plötzlich von oberhalb der Kellertreppe eine Kerze nach der anderen angezündet wurde und diesen eine Person folgte, als wir diese Person sahen erkannte die Erwachsenen-es war ein russischer Soldat- großes Schweigen dann legte er seine Hand an die Mütze und fragte in einwand- freiem Deutsch = sind unter ihnen deutsche Soldaten oder polnische Frauen ? Dieses wurde verneint und darauf sagte er: Gehen sie nach oben und haben sie keine Angst, es passiert ihnen nichts. Nun standen wir alle an der Treppe zum ersten Stockwerk und harrten der Dinge die kommen. Es war eine reger Betrieb von Leuten in oliver Uniform. Bis ein russischer Soldat aus der Wohnung im Erdgeschoss mit einer Seite Speck und einem Laib Brot kam. Dies hatte der Mann, der uns aus dem Keller geholt hat, gesehen, hat dem Soldaten das Brot mit dem Speck aus der Hand genommen, geohrfeigt und hat daraufhin gefragt wem das gehöre- da sich keiner vor lauter Angst meldete sagte dieser: Das ist ganz einfach zu erfahren, ich schicke jeden in seine Wohnung und dann weiß ich das. Da haben Mitbewoh-
ner gesagt: Herr Reinsch melden sie sich doch---woraufhin sich Herr Reinsch gemeldet hat.
Zu unser aller Überraschung hat der Herr das Brot mit dem Speck dem Eigentümer, also Herr
Reinsch, zurückgegeben und gesagt, gehen sie in ihre Wohnung und bleiben sie bis auf weiteres da drin. Nun hat er sich an uns, d.h. die restlichen Leute die auf der Treppe standen
Und gesagt: jeder geht in seine Wohnung und bleibt dort mindestens bis morgen Mittag.
So gesagt-so getan. Als wir in unsere Wohnung kamen saß ein Mann in russischer Uniform auf dem Bettrand meiner Eltern. Als er uns sah, fragte er meine Mutter—auch in einwand-
freiem Deutsch- sind das deine Kinder? Das meine Mutter natürlich bejahte. Oh-sagte er
stand auf und ging—er kam aber wieder zurück und gab meiner Mutter die mit unseren
Kindersachen vollen Koffer wieder zurück und ging wortlos aus unserer Wohnung. In unserer Wohnung war nichts beschädigt oder abhandengekommen—bis auf den Pflaumenkuchen den hatten wohl hungrige Soldaten gegessen. Das Kuchenbrett lag sauber gegessen mit dem Kuchenmesser auf dem Tisch.
Meine Mutter war ganz erstaunt dass alles so abgelaufen ist. Ich kann mich noch genau an die Worte--- die sprechen ja genauso mit dem Mund wie wir. Später habe ich dann begriffen warum sie das sagte---die Propaganda hat wohl alles Mögliche erzählt.
Allerdings muss ich auch sagen, dass wir sehr großes Glück hatten auf diese Menschen getroffen zu sein, denn bei unseren Nachbarn ging es nicht so „kultiviert“ zu. Dann sind wir zu Bett gegangen.
Als wir am nächsten Morgen aufwachten war die Bergerschmiede uns gegenüber voll mit russischen Soldaten und Kanonen. Wir Kinder haben uns nichts Böses gedacht und sind dann gleich auf die russischen Kanonen gestiegen—die Soldaten haben nur gelacht. Meine Mutter hat uns aber so schnell wie möglich wieder nach Hause geholt.
Herr Wietek, ein Raucher, hatte keinen Tabak mehr so hat er mir gesagt, Tabak auf Russisch
heist –Machorka-.Woraufhin wir dann zu den russischen Soldaten gegangen sind, die Hand aufgehalten habe und –Machorka-gesagt. Da haben sie gelacht und doch eine Handvoll Tabak gegeben. Da bin ich ganz stolz zu Herrn Wietek gegangen und hab ihm stolz den Tabak überreicht. Danach war eigentlich wieder Ruhe. Man sagte uns das dies die Weißrussen waren.
Doch eines Morgens, wir saßen gerade beim Frühstück, da wurde die Wohnungstür aufgestoßen, sodass ein Teil des Schlosses aus dem Türrahmen gerissen wurde—ein Soldat
Seltsam aussehend—mit Schlitzaugen sah uns schaute uns grimmig an ging einmal durch die Wohnung und verließ die Wohnung wieder. Ich habe dann das Schloss wieder eingesetzt und wir haben zu Ende gefrühstückt. Dieses hat sich einige Tage lang wiederholt.
Neugierig wie ich war, bin dann an die Hauptstraße gegangen und dort gab es ein Schauspiel:
Es marschierten die Soldaten in der ganzen Breite der Straße, also 6 Mann neben einander, den ganzen Tag ohne Unterbrechung durch das Dorf
Jemand hat meiner Mutter gesagt es wäre besser in die Berge zu gehen, denn mit den Mongolen ist nicht gut Kirschen essen. Auch die noch anwesenden Franzosen rieten uns in die Berghütten zu ziehen bis die Mongolen durchgezogen sind und sie würden uns mit Nachschub versorgen. Das haben wir dann auch gemacht und die Franzosen haben Wort gehalten und uns drei Wochen lang versorgt, denn so lange dauerte der Mongolendurchzug.
Als die Franzosen uns Entwarnung gegeben haben sind wir wieder von den Berghütten unsere Wohnung gezogen. Danach verlief das tägliche Leben, zumindest für uns Kinder wieder normal—und wir brauchten nicht in die Schule. Ich habe wieder in der Schmiede den Blasebalge gezogen bei einem Bauern die Milch geholt und beim Bäcker die Brötchen.
Auch ich bei einem Bauern immer mitgefahren den Mist auf das Feld zu bringen.
Das einzige was wir, mein Bruder und ich, uns wünschten war dass unser Vater wieder zurück kommt, denn er war vom Krieg noch immer nicht zurück.
3.Abschnitt
Die russische Besatzungszeit 8.5.1945 - 04.1947
Nachdem die sogenannte kämpfende Truppe durchgezogen war, ist erst mal Ruhe eingekehrt. Das Leben ging so seinen ruhigen normalen Trott dahin. Die Franzosen wussten nicht was sie machen sollten-ob sie bleiben und auf Anweisungen warten oder einfach auf eigene Faust versuchen in ihre Heimat zu kommen. So hatten wir, mein Bruder und ich Spielgefährten.
Auch waren sie hilfreich bei vielen technischen Problemen die unsere Hausge-
meinschaft vorfand. Bis eines Tages, ich saß wieder einmal auf einem Mistwagen um den
Dünger auf das Feld zu fahren, eine Frau mich vom Mistwagen weggerufen hat und mir leise ins Ohr gesagt hat—Hans dein Vater ist zurück—da aufgesprungen und bin vor Freude laut
Rufend -- mein Papa ist zurück-mein Papa ist zurück---worauf die Leute, denen ich begegnet bin mir gesagt haben—leise nicht so laut, wenn das ein Russe hört, wird dein Vater womöglich eingesperrt oder als Kriegsgefangener abgeholt. Als ich zu Hause ankam stand mein Vater in der Küche hat meine Mutter und meinen Bruder in den Armen—ich sprang dazu ---- es war ein seit langem der schönste Tag. Die Tage darauf hat er seinen Marsch von der Ostsee bis nach Hause erzählt.
Kurz vor Kriegsende, also vor dem 8.Mai 1945, hat er sich mit einem Freund und Kameraden, von der Truppe abgesetzt und die Beiden haben sich in einem Wald versteckt. Sie hatten sich reichlich mit Verpflegung eingedeckt um ein paar Tage durchzuhalten ohne das Versteck verlassen zu müssen. Als Ruhe eingekehrt war sind die beiden dann, zuerst immer nur nachts Richtung Heimat gelaufen (Ich glaube nicht dass man das als wandern bezeichnen kann). Mein Vater hatte als jugendlicher einen Motorradunfall und deshalb ein beschädigtes Knie, weswegen er eine sogenannte Beinprothese trug. An dieser waren Metallschienen die an den Schuhen eingehakt waren. Dies hatte zur Folge, dass jedes Mal wenn er den Fuß aufsetzte ein Geräusch entstand, das wie eine Vollprothese klang. Sein Freund hatte sich einen Arm in Gips gelegt und das als Folge eines Eisenbahnunfalls erklärt. Wenn sie von russischen Soldaten festgehalten und überprüft wurden zog mein Vater das Bein mit der Schiene über die Straße sodass dabei ein Geräusch entstand als ob er eine Vollprothese hätte. Worauf die Russen, so mein Vater, sagten--- prothesa noga—domoj--- das sagt.
Prothese-geh nach Hause. So gegen den 10.Juni kam er in Wüstewaltersdorf an. Bewohner, die meinen Vater sagten: Ach Herr Mai—ihre Familie ist geflohen---- nachdem er sich gefreut hatte endlich heil angekommen zu sein fragte er sich ob er gleich wieder umdrehen solle. Aber er dachte, ich werde zu Hause vorbei gehen und sehen ob noch was zu retten sei.
Doch als er in unsere Straße einbog sah er meinen Bruder --- und da welche Freude---- so waren die ganzen Strapazen doch nicht umsonst.
Mein Vater ist ein geborener Langenbielauer. Seine Eltern waren beide Weber. So war es logisch, dass er auch in die Fußstapfen seiner Eltern trat und in der Textilindustrie eintrat.
Er besuchte die Fachhochschule für Textilindustrie in Langenbielau. Die Stadt war auch Sitz der damals größten Weberei-Christian Dierig . Er aber schlug die kaufmännische Laufbahn ein. Nach seiner Ausbildung hat er dann zur Firma Websky Hartmann und Wiesen in Wüstewaltersdorf, gewechselt.
In dieser Firma hat er nach seiner Rückkehr wieder als Leiter der Weberei gearbeitet.
Dort war er dann nach der Übernahme des Betriebes durch die russische Besatzungsmacht
Am 1.7.1945 auch zum Leiter des kaufmännischen Bereichs bestimmt.
Hierzu muss ich wohl einiges erklären.
Es gab bei den Russen zwei Arten von Betrieben, einmal Reparationsbetrieb-also ein Betrieb
Der für die Wiedergutmachung arbeiten musste, und der Betrieb der Roten Armee. Dieser produzierte Textilien für den Bedarf der Armee u.a. Uniformstoffe und Bettwäsche für den Armeebedarf.
Für den Reparationsbetrieb war die russische Zivilverwaltung zuständig und für den Betrieb der Roten Armee das Oberkommando in Waldenburg zuständig.
Natürlich habe ich die Nöte, Mühen und Sorgen meines Vaters für die Arbeitnehmer des
Betriebes nicht mitbekommen. Aber habe ich dennoch einiges aufgeschnappt, so hat mein
Vater den russischen Offizieren erklärt, das die Leute ohne vernünftige Ernährung auch nicht vernünftig arbeiten können. Woraufhin diese dann dafür gesorgt haben dass es genug zu essen gab.
Unter anderem habe ich erlauscht, dass es ein Problem für die Lieferung einer Menge Uniformstoff gab. Das Oberkommando in Waldenburg hatte bis zu einem bestimmten Termin eine bestimmte Meterlänge an Uniformstoffen gefordert. Mein Vater hat festgestellt, dass die Garnmenge für die geforderte Menge nicht ausreicht.
Dazu will ich erklärend folgendes sagen: Uniformstoff wird normalerweise 80 cm breit gewebt. Der russische Chef sagte : Waldenburg hat eine bestimmte Meterzahl an Länge gefordert, von Breite hat Waldenburg nichts gesagt. Nun wurde gerechnet, bei welcher Breite die vorhandene Garnmenge für die geforderte Länge ausreicht. Da kam 60 cm Breite raus. Also wurde 60 cm breit gewebt--- und damit war Waldenburg zufrieden.
Das Jahr 1946 verlief so ziemlich ruhig ab, zumal zu dieser Zeit zwar bekannt wurde, dass Deutschlands Grenze die Oder-Neiße sein soll. Alle waren der Meinung das als Neiße die Glatzer-Neisse gemeint war.
Denn dann hätten wir gerade noch zu Deutschland gehört.
Diese Hoffnung wurde aber bald begraben, denn im Herbst 1946 kamen die ersten Polen
In Wüstewaltersdorf an. Es dauerte nicht lange da wurde aus Wüstewaltersdorf Lokietek.
Auch bekamen die Polen den Betrieb zugeteilt und es begann ein Streit zwischen den Polen und den Russen. Nur am Rande habe ich die Folgen dieses Zwistes mitbekommen.
So kam eines Abends mein Vater nicht nach Hause. Meine Mutter hat sich erkundigt wo er sei, da hat man meiner Mutter mitgeteilt dass er beim Verlassen des Betriebes von Polen verhaftet worden ist. Sofort hat meine Mutter den russischen Kommandanten angerufen,und dieser hat dann ein russisches Kommando nach Waldenburg zur polnischen Behörde geschickt und diese haben dann mittels –Manu militari- meinen Vater befreit.